WOODEN KINGDOM

Heiner Schmitz & Cologne Contemporary Jazz Orchestra
feat. Veroni
ka Morscher

TALES FROM THE WOODEN KINGDOM

nominated Best Vocal Jazz Album
Deutscher Jazzpreis 2023

Wie klingt der Wald? In den Wipfeln rauscht der Wind, Vögel zwitschern in den unterschiedlichsten Zungen, das Unterholz knackt, hin und wieder plätschert ein Bach, huscht ein Reh, zischelt eine Schlange, hämmert ein Specht. Doch wie klingt der Wald, wenn aus seinem Boden keine Bäume, Farne und Pilze sprießen, sondern Saxofone und Trompeten, Klavier, Gitarre und Kontrabass? Der Kölner Komponist und Saxofonist Heiner Schmitz findet auf seinem neuen Album „Tales From The Wooden Kingdom“ faszinierende Antworten auf diese Frage.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mit dem CCJO hat Schmitz 2012 bereits das Album „Odyssee“ aufgenommen. Auch damals schlug er einen großen narrativen Bogen vom ersten bis zum letzten Song. Doch während er sich auf „Odyssee“ mit dem Rezitator Christian Brückner an einem allseits bekannten Handlungsfaden abarbeiten konnte, findet er für die Zustandsbeschreibungen auf „Tales From The Wooden Kingdom“ einen ganz neuen semiotischen Klangzeichensatz. Seine unverstellte Naturverbundenheit brachte er in kleinerer Besetzung schon 2016 auf der CD „Organic Underground“ zum Ausdruck. Die Saat, die er damals legte, geht jetzt in einem Königreich der schöpferischen Allgewalt voll auf.

Bei aller Komplexität dieser Musik öffnet Heiner Schmitz die Tore zu seiner sprießenden Klangwelt für die Hörerinnen und Hörer ganz weit, um einen bedingungslosen und genretechnisch barrierefreien Zugang zu gewähren. Der Wald gehört schließlich allen, nicht nur den Jazz Fans. Deshalb will er seine Zuhörer auf der emotionalen Ebene zu erreichen. Jeder einzelne Ton dieser Suite über die Alltagserfahrung des Menschen in seiner Umgebung zeugt davon, dass Schmitz hier voller Hingabe ein persönliches Anliegen in all seinen Schattierungen zu Gehör bringt. Im Wald mit seiner Verletzlichkeit und permanenten Gefährdung sieht er nicht zuletzt eine Metapher für die Gesellschaft. Wir spazieren mit dem CCJO durch einen Korridor aus Laub, Holz und weicher Erde, aber es ist beim Hören eben auch der Urgrund des Waldes in jedem Einzelnen seiner Hörer, eine Ankunft, Zuflucht und Selbstreflexion. Ein exemplarisches Beispiel dafür ist der Song „Beech Tree“, ein innerer Mono-Dialog mit einer alten Buche. In diesem Sinne ist nichts nur das, als was wir es vordergründig wahrnehmen, und alles steht in einem vielfältigen Beziehungs- und Assoziationsgeflecht.

„Music is the healing force of the universe“, postulierte Albert Ayler vor über einem halben Jahrhundert. Das trifft in großen Stücken auch auf die Musik von Heiner Schmitz zu. Aber sie ist noch viel mehr als das. Im konzeptionellen Unterholz ist auch die Mahnung enthalten, was wir haben zu schätzen und bewahren. Die Wege zu dieser Erkenntnis sind auf dieser CD so unterschiedlich wie die Sphären des Waldes selbst. In einem Song wie „Underwood“ stützt sich Schmitz auf eine graphische Partitur, in deren wildem Auf und Ab das Ensemble größtmögliche interpretatorische Freiheiten hat. In „Ant Trail“ lässt er die tausend Stimmen des Orchesters wimmeln wie eine Ameisenstraße. Andere Songs sind abgesehen von den Freiräumen für die Solisten präzise ausgeschrieben. Die Komposition steht immer im Dienste des Klanges, nicht umgekehrt. Schmitz’ Grundbedürfnis, beständig seine künstlerischen Grenzen zu erweitern, geht einher mit dem Bewusstsein, am Ende immer wieder zu sich selbst zurückkehren zu müssen. „Was mir nicht entspricht, muss ich weglassen“, konstatiert er nüchtern.

Eine besondere Funktion nimmt in Schmitz’ orchestraler Imagination des Waldes die Stimme Veronika Morschers ein. Die österreichische Sängerin gibt hier nicht die übliche Big Band-Sängerin, deren Lieder auf den Salven der Bläser und dem Drive der Rhythmusgruppe getragen werden. Sensibel changierend erreicht sie uns mal wie eine Lerche hoch über den Bäumen, dann wieder zieht ihre glasklare Stimme silberne Fäden wie die Kreuzspinne im Altweibersommer, und nicht selten scheint sich ihr Timbre wie ein Pilzmyzel im Untergrund zu vernetzen, das wie das Internet des Waldes für das hörende Auge im Orchesterklang kaum wahrnehmbar alle Informationen zwischen den einzelnen Elementen bündelt. Heiner Schmitz hatte noch nie zuvor mit ihr zusammengearbeitet. In der Erarbeitung der Texte und Durchdringung des Sujets ergab sich aber auf Anhieb eine symbiotische Einheit zwischen dem Komponisten und der Sängerin.

Ein Album zum Innehalten, zum Lauschen und Entdecken. „Tales From The Wooden Kingdom“ beschreibt keinen Forst, keinen Landschaftsgarten und keinen Park, sondern einen wild wachsenden Urwald, der eben nicht nur aus Bäumen besteht, sondern in seiner Arten-, Formen- und Zustandsvielfalt weit über alles hinausgeht, was wir mit bloßen Worten fassen können.

von Wolf Kampmann

Pressestimmen (Auswahl):

„…Schmitz erzählt Geschichten mit Klängen und malt klingende Bilder, wie es Mussorgsky und Debussy einst in der Kunstmusik perfektioniert haben. Mal klingt die Musik hexenhaft verwunschen, dann wieder majestätisch. (…) Ein Jazz-Album, das ungeteilte Aufmerksamkeit voraussetzt.“ Andreas Schneider,  Jazzthetik 07/08-2022

“ (…) Dank der spannenden Arrangements und der starken Solisten wird das nicht zu unverbindlichen Peter-Wohleben-Jazz, sondern zu einer tiefen, ästhethischen Naturerfahrung.“  Josef Engels, Jazzthing 04/05-2022

“ (…) Schmitz hat komplexe und tiefgründige Kompositionen verfasst, die die komplette Soundpalette eines Jazzorchester erfordern, statt nur den schneidenden Break oder das satte Riff.(…)Deutschland ist Jazzorchesterland. Diese Platte ist ein weiterer Beweis dafür.“  Michael Stürm, Jazztpodium 02/03-2023

„(…) Hell und dunkel, aufregend und ruhig, zielorientiert und statisch sind einige Kontraste, aus denen diese Jazz-Geschichten bestehen. Sie sind ein Trost in beklemmender Zeit, denn sie geben ein Klanggefühl für Geborgenheit.“ Hans-Dieter Grünefeld, SONIC 09/10-2022

Pressespiegel Zusammenfassung

mit freundlicher Unterstützung von:

Der Wald spricht mit vielen Stimmen – Sein Rauschen ist Musik, sein Instrument ein großes Orchester. Hört hin, was er erzählt!

——————

The Wooden Kingdom speaks in many tongues – its rustlings means music, the orchestra is its instrument. Open your ears and listen!

Termine 2021

18.09.2021      Uraufführung Heiner Schmitz // CCJO // Veronika Morscher — Jazzschmiede Düsseldorf   20h

 

24.-26.09.2021      Recordings ——–Kammermusiksaal Deutschlandfunk, Köln

 

 

Termine 2022 (Tickets/Infos click link)

 

CD-Release Konzerte

 

12.02.2022      HS // CCJO //Veronika Morscher —— Klangbrücke Aachen  20h

03.03.2022      HS // CCJO //Veronika Morscher —— BlueNote Osnabrück, 20h

05.03.2022      HS // CCJO //Veronika Morscher —— Klaus Geske Saal, Erftstadt 20h

06.03.2022      HS // CCJO //Veronika Morscher —— Stadtgarten Köln 18h

11.03.2022      HS // CCJO //Veronika Morscher —— Sendesaal, Bremen 20h

 

 
 
 
 
 
 

HEINER SCHMITZ NEWSLETTER

Subscribe and stay up to date with all the latest news and concert information.

We respect your privacy and never share information we collect. You can unsubscribe anytime.

Scroll Up